Abgerundet wird das neue Modell mit dem neuen Outlinemodus, der zusätzlich zu jedem der 15 bekannten Filter hinzugeschaltet werden kann. So werden die wärmsten Objekte im Bild zusätzlich durch eine rote Umrandung markiert. Im Folgenden werden die Neuerungen im Detail beschrieben:
20mK Sensorleistung
Bis vor kurzem waren derartige Leistungswerte bei ungekühlten Wärmebildsensoren undenkbar und allenfalls bei gekühlten Sensoren zu finden, die einen mehrfachen Preis haben. Um die Unterschiede zwischen den beiden Qualitätsstufen zu verdeutlichen, haben wir mit 2 Geräten Vergleichsvideos gemacht und einander gegenübergestellt.
40mK
20mK
Sollte die interaktive Darstellung sich nicht mit Ihrem Browser laden lassen, finden sie hier die YouTube-Version.
Uns war es wichtig, dass wir nicht zu viel versprechen wollen. Es soll gezeigt werden, dass die Unterschiede bei der Thermalauflösung sehr Wetteranhängig sind. So sind die Unterschiede bei Sonnenschein nicht besonders groß, denn auch der schlechtere Sensor profitiert von der hohen Dynamik der Szene. Das bedeutet, dass durch die Sonneneinstrahlung sehr starke Kontraste entstehen, die auch ein 40mK Sensor gut darstellen kann. Es ist auch recht gut zu erkennen, dass Personen in der Darstellung bei beiden Geräten nicht besonders gut hervortreten, da auch der Hintergrund sehr warm ist, und daher keine Unterschiede auftreten. Es lässt sich also festhalten, dass Sonnenschein auch bei 20mK-Geräten nicht hilfreich ist.
KI-Bildoptimierung
Hier hat sich ebenfalls viel getan. Bereits in der Darstellung mit 640x512 Pixeln (0,8-fache Vergrößerung), werden Objekte auch räumlich besser und feiner aufgelöst. Teilweise werden die Oberleitungsdrähte der Straßenbahn erst beim TigIR-Z20 überhaupt sichtbar. Das liegt an einem neuen Algorithmus, der Bildelemente viel genauer interpretiert und auf die aktuelle Bildschirmauflösung optimiert. Er geht dabei dennoch vorsichtig vor und es kommt nicht zu sogenannten „Halluzinationen“ wie sie von anderen KI-Techniken bekannt sind. Das, was Ihnen angezeigt wird, ist also tatsächlich auch da.
Was ebenfalls auffällt ist, dass in homogenen Bildbereichen das Rauschen und das PNP (Permanent Noise Pattern) deutlich unterdrückt werden. Das ist besonders bei schlechten Wetterbedingungen wie Regen über größere Entfernungen gut zu erkennen. Die Kombination einer hohen Thermalauflösung mit der leistungsstarken Bildoptimierung führen hier zu besten Ergebnissen.
Outlinemodus und Drohnendetektion
Im Outlinemodus wird um die wärmsten Objekte ein roter Rahmen gezogen. Sinn ist hierbei, dass selbst sehr kleine bzw. weit entfernte Objekte, die nur wenige, oder nur einen Pixel Abmessung haben, deutlich hervorgehoben werden. Das kann in der Morgendämmerung hilfreich sein, wenn bei gleichmäßiger Wärmeverteilung Personen oder kleine Tiere auf große Entfernungen besser sichtbar werden. Andere Objekte, die ebenfalls warm sind, können jedoch auch zu Störungen dieser Funktion führen. Der Vorteil des Outlinemodus zeigt sich daher am besten, wenn er bei der Suche nach kleinen Objekten am Himmel angewendet wird. Hier können selbst kleine Drohnen auf größere Entfernungen und besser entdeckt werden, als ohne diese Funktion.
Der Outlinemodus ist grundsätzlich mit allen der 15 anderen Filter kombinierbar. Allerdings hat sein Einsatz, bedingt durch die rote Farbe, zuweilen Grenzen.
Er wird durch die Betätigung einer Taste im laufenden Betrieb an- und abgeschaltet.